Feine Sprache

Die tie­fe Ver­bin­dung zum Pferd und zu sich selbst
Stefan Valentin
Alexia Meyer-Kahlen

Inhalt

Das Buch hat den Unter­ti­tel “die tie­fe Ver­bin­dung zum Pferd und zu sich selbst” und wur­de von Ale­xia Mey­er-Kah­len in Zusam­men­ar­beit mit dem Pfer­de­trai­ner Ste­fan Valen­tin geschrieben.

Ich per­sön­lich ken­ne Ste­fan Valen­tin nicht und habe auch noch nichts über ihn gehört, dar­um war ich sehr gespannt auf das Buch. Nach­dem ich die Ein­füh­rung von Ale­xia Mey­er-Kah­len gele­sen habe, war ich noch gespann­ter, denn sie äußert sich außer­or­dent­lich fas­zi­niert von sei­ner Arbeits­wei­se und sei­nem Zugang zu Pferden.

Im fol­gen­den Inter­view erläu­tert Ste­fan Valen­tin im ers­ten Kapi­tel sei­ne Phi­lo­so­phie, sei­ne Vor­ge­hens­wei­se und sei­ne Einstellung.

Es folgt ein knapp 20seitiger Teil über die Grund­la­gen der Pfer­de­kom­mu­ni­ka­ti­on — dass Pfer­de Flucht- und Her­den­tie­re sind, wie Pfer­de ler­nen, wie man Pfer­de moti­vie­ren kann und so wei­ter — die Inhal­te sind alle­samt natür­lich nicht neu und ste­hen so oder so ähn­lich in 100 ande­ren Büchern geschrieben.

Der Teil, der dann kommt, gefällt mir wahn­sin­nig gut: Von Be-zie­hung und Er-zie­hung … wie wich­tig es ist, zu sei­nem Pferd eine Bezie­hung zu haben! Das sehe ich genau so. Im Buch ist es wun­der­bar beschrie­ben und mit Bei­spie­len erklärt. Es geht dar­um, einen Zugang zum Pferd zu fin­den und auch sich selbst erst ein­mal wahr­zu­neh­men. DAS ist die Grund­la­ge für alles, was ich mit dem Pferd tun möchte.

Im gan­zen Buch sind wirk­lich durch­weg wun­der­schö­ne Fotos, die ihre eige­ne Spra­che spre­chen. Man kann sich rich­tig­ge­hend fal­len las­sen und spürt die Stim­mung, die von den Bil­dern aus­geht. Ein­fach schön!

Ste­fan Valen­tin beschreibt sei­ne “vier Qua­li­tä­ten”, die für das Zusam­men­sein und die Arbeit mit dem Pferd wich­tig sind: Inne­re Ruhe, Bestimmt­heit, Gerech­tig­keit und bedin­gungs­lo­se Lie­be. Auch hier hat er mein vol­les Ein­ver­ständ­nis — ein­fach groß­ar­tig zusam­men­ge­fasst und beschrieben.

Im Pra­xis­teil geht es erst ein­mal um Übun­gen für Men­schen — um mehr Acht­sam­keit, um “Dis­iden­ti­fi­ka­ti­on”, um Kör­per­wahr­neh­mung etc.. Ab Sei­te 102 geht es dann um die Pra­xis am Pferd .… und ab die­sem Teil war ich lei­der etwas ent­täuscht. Die Übun­gen sind z.T. nicht über­ein­stim­mend mit der Theo­rie wei­ter vor­ne im Buch. Die Führ­übun­gen fin­de ich z.B. ein­fach sehr ver­wir­rend fürs Pferd. Auch die Kör­per­spra­che des Men­schen ist auf den Fotos größ­ten­teils sehr ener­gie­los und die wenigs­ten Pfer­de wür­den posi­tiv dar­auf reagieren.

Fazit

Der Theo­rie­teil ist wirk­lich wun­der­voll. Die Pra­xis­übun­gen über­zeu­gen mich als rei­nen Leser, ohne den Trai­ner in der Arbeit gese­hen zu haben, über­haupt nicht.

“Fei­ne Spra­che” von Ste­fan Valen­tin und Ale­xia Mey­er-Kah­len, erschie­nen 2020 im Ver­lag Müller-Rüschlikon